Über den KJRFV Zehlendorf e.V.
Der 1988 gegründete Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf e.V. praktiziert mit seinen rund 420 Vereinsmitgliedern und rund 80 Ponys und Pferden das selbstverständliche Miteinander von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung und kooperiert dazu mit verschiedenen Einrichtungen in Berlin und Brandenburg. Auch diese Reitkinder nehmen an allen Vereinsaktivitäten teil. Moderate Mitgliedsbeiträge und die gute Anbindung an den ÖPNV ermöglichen Kindern und Jugendlichen aus allen sozialen Schichten in einer Großstadt wie Berlin den Zugang zum Reiten. Alle Pferde und Ponys stehen den Kindern und Jugendlichen in gleichen Maßen zur Verfügung, so dass keine 2-Klassen-Gesellschaft zwischen Privatpferdebesitzern und Schulpferde-reitern entsteht. Der KJRFV ist nicht nur ein gemeinnütziger Sportverein, sondern versteht sich im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit als ein Ort und Aktionsraum für Kinder und Jugendliche, in dem Vereinsmitglieder wie Teilnehmende der zahlreichen Kooperations-AGs ihre (Frei-)Zeit sinnvoll verbringen, in der Beziehung zu Mensch und Tier Selbstbewusstsein und soziales Miteinander entwickeln. Das besondere Lehrkonzept des KJRFV trägt maßgeblich dazu bei, dass die Vereinsmitglieder Schritt für Schritt eigene Verantwortung für ihre Mitmenschen und Tiere übernehmen. Der Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf e.V. ist für seine herausragenden Leistungen im Vereinssport für Kinder und Jugendliche sowie für sein soziales und integratives Engagement mehrfach ausgezeichnet worden und hat bundesweite Anerkennung und mediale Beachtung gefunden.
Tierschutz bis ins hohe Alter
Unsere Pferde und Ponys leben in artgerechter Offenstallhaltung im Herdenverband. Diese Haltungsform wird dem Urbedürfnis des Pferdes als Flucht- und Herdentier nach Bewegung und sozialen Kontakten gerecht. Das hohe Alter von weit über 30 Jahren, welches unsere Pferde und Ponys im Durchschnitt erreichen, bestätigt uns in unserer Haltungsform. Zur Philosophie des Vereins gehört außerdem, die Verantwortung für die Tiere bis zu ihrem Tode zu übernehmen, auch wenn sie aus Alters- oder Gesundheits-gründen nicht mehr im Vereinsbetrieb einsetzbar sind. An die 50 Pferde-Rentner werden außerhalb Berlins bis an ihr Lebensende liebevoll gehegt. Unsere Ponydame Madame Nou, die am 20.08.2013 im Alter von 50 Jahren verstarb, war viele Jahre das älteste Pony Deutschlands, wenn nicht weltweit.
Kein Geld für große Sprünge
Immer noch wird die Verwaltung und Organisation unseres rund 420 Mitglieder zählenden Vereins sowie die Pflege und Versorgung der Tiere und Grundstücke nahezu rein ehrenamtlich geschultert. Es gibt nur 5 festangestellte Mitarbeiter:innen: Für die Versorgung und Pflege der Tiere einen jungen Mann mit Autismus, einen weiteren Mitarbeiter für die Versorgung der Pferde und Grundstückspflege sowie 2 Reitlehrerinnen und eine Büromitarbeiterin. Im Gegensatz zu anderen Reitvereinen, deren Haupteinnahmequelle die Vermietung von Pferdeboxen an Privatpferdebesitzer darstellt und deren Reitschulbetrieb meist nur einen geringen Anteil ausmacht, finanziert sich der Kinderreitverein fast ausschließlich über Mitgliedsbeiträge, Aufnahmegebühr und Einnahmen aus den zusätzlich angebotenen Reitkursen. Damit ist eine Bildung von Rücklagen für Reparaturarbeiten und Bau-maßnahmen jedoch nicht möglich. Bei jeder anderen, insbesondere unvorhergesehenen Ausgabe sind wir auf Unterstützung von außen angewiesen sind.