Huhu ihr Lieben,
heute stelle ich mich bei euch vor und erzähle euch ein bisschen was von der sogenannten Stutenkoppel …
Mein Name ist Schneewittchen und ich bin eine Shettystute. Ihr habt mich bestimmt schon gesehen, wenn ihr in der K- oder M- Gruppe reitet. Außerdem ist mein Fell gescheckt, sodass ich leicht zu erkennen bin. Wenn ihr mich zum Reiten abholt, habe ich super gute Laune und folge euch problemlos. Vielleicht ist euch dabei schon aufgefallen, dass ihr mich auch an den zum Teil viel größeren Ponys und Pferden vorbeiführen könnt. Dafür gibt es eine Erklärung: Ich bin sehr ranghoch, das heißt, dass ich fast die Chefin bin und das bei einer eher geringen Körpergröße von 1, 10 Meter. Wie das kommt? Wir Pferde unterhalten uns untereinander mit dem ganzen Körper, das nennt man nonverbale Kommunikation. Wir wiehern uns manchmal zu oder schnauben, wenn wir einen Schreck bekommen, aber meistens sind wir leise unterwegs.
Ich bin eine selbstbewusste junge Dame und habe, als ich 2015 gekommen bin, vom ersten Moment an klargestellt, dass ich mir von den Größeren nichts sagen lassen werde. Mittlerweile haben das alle akzeptiert. In der Kita oder in der Schule kennt ihr bestimmt auch Menschen, auf die ihr gerne hört und zu anderen seid ihr ein bisschen frecher. Das hat aber nichts mit der Körpergröße oder einer lauten Stimme zu tun, sondern es kommt darauf an, wem ihr vertraut und wen ihr mögt. So ist das bei uns in der Herde auch. Ruhe, Gelassenheit, Durchsetzungsvermögen und Cleverness zeigen den anderen Ponys und Pferden, dass ich eine gute Mitchefin bin.
Dieses Prinzip funktioniert übrigens nicht nur unter Menschen oder unter Pferden, sondern auch zwischen Menschen und Pferden. Wir folgen euch sehr gerne, wenn ihr ruhig, verlässlich und selbstbewusst seid. Dann wissen wir, dass ihr wisst, was ihr wollt. Ihr Menschen seid kleiner und leichter als wir und selbst eine erwachsene Person hat keine Chance, uns am Quatsch machen zu hindern, wenn wir das wirklich wollen. Auch ein Shetty wiegt in der Regel mehr als 200 Kilogramm. (Über mein eigenes Gewicht möchte ich an dieser Stelle keine Auskunft geben.) Sobald ihr hektisch seid, werden wir das auch, weil wir uns immer den Menschen anpassen. Schließlich seid ihr diejenigen, die die Menschenwelt verstehen und einschätzen können!
Beim Putzen bin ich ruhig und entspannt. Ich gebe alle Hufe und lasse mich gerne kraulen. Während des Reitens versuche ich immer mal wieder die Runden abzukürzen, das ist aber das einzige Problemchen, das mich begleitet.
Zum Schluss erzähle ich euch doch noch eine kleine Anekdote. Von der Figur her war ich schon immer ein bisschen pummelig und deswegen wurde ich in meiner ersten Düppelwoche in die Tierklinik geschickt. Dort sollte festgestellt werden, ob ich tragend bin, also ob ich ein Fohlen bekomme. Das Ergebnis: Nein, ich war nicht tragend! Bis heute schleppe ich aber ein paar Kilos zu viel mit mir herum. Deswegen belohnt mich nach dem Reiten lieber mit ausgiebigem Schmusen oder putzt mich nochmal, das ist dann wie eine Wellness-Massage.
So, ich muss mich jetzt wieder darum kümmern, dass hier alles funktioniert!
Hoffentlich bis bald,
Euer Schneewittchen